Wer sich der Börse von Laos von der Rückseite aus nähert, der hat eine ungewöhnliche Anreise zu einem Finanzplatz. Die Straße ist nicht geteert, ein paar Straßenhunde dösen im Schatten. Statt protziger Autos stellt man in der Nachbarschaft lieber ein paar prächtige Kampfhähne zur Schau.
Doch zwischen den klapprigen Häuschen ragt schließlich ein acht Stockwerke hoher Glaskasten in den Himmel. Es handelt sich dabei um das Finanzzentrum der laotischen Hauptstadt Vientiane – wobei das Wort Finanzzentrum ein bisschen viel verspricht. Denn noch arbeiten nur wenige Menschen in den Büros, die Räume sind weitgehend dunkel. Ganz oben befindet sich zwar ein riesiger Handelssaal. Bislang dient die große Halle aber nur als Veranstaltungsraum für Kapitalmarkt-Seminare.
Allerdings tut sich in diesen Wochen etwas. Ganz langsam scheint die Börse des südostasiatischen Landes mit rund sieben Millionen Einwohnern zu erwachen. Im Dezember startete die Zeichnungsphase des Baustoffunternehmens Lao Cement, die bis Anfang Februar verlängert wurde. Bereits im Oktober wagte die Baufirma Phousy Construction and Development den Börsengang. Nachdem sich zuvor jahrelang nichts geregt hat, geht es nun etwas schneller voran. „Wir rechnen noch mit rund fünf Börsengängen in den kommenden Monaten“, sagt Vanhkham Voravong, Chef der Börse in Laos.
Bis zum Jahr 2025 soll die Zahl der gelisteten Unternehmen von derzeit sechs auf bis zu 50 steigen. Zwei Faktoren führen zum zaghaften Wachstum der noch zwergenhaften Börse, erklärt Vanhkham. Zum einen würde die Regierung immer mehr Staatsunternehmen teilprivatisieren. Zum anderen zeigten die zahlreichen Schulungen seiner Börse sowie der Brokerfirmen langsam Wirkung.
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